Die wichtigsten Gründe für die Verwendung der deutschen Schreibschrift gegenüber der lateinischen Schrift
Die deutsche Schrift ist für die natürliche Handhaltung besser geeignet als die lateinische. Die einfachen geraden Striche sowie die spitzen Winkel kann man viel leichter schreiben als Deckstriche und Bögen, deren Drehrichtung ständig wechselt.
Deutsche Texte sind auch beim schnellen und flüchtigen Schreiben wegen der größeren Anzahl der Ober- und Unterlängen bei den Buchstaben besser lesbar.
Das Erlernen und Anwenden erzieht zum genauen und deutlichen Schreiben. Dem Verfall der persönlichen Handschrift wird dadurch entgegengewirkt.
Die unbestrittene Schönheit der deutschen Schrift erzielt hohe Aufmerksamkeit beim Leser und ist ein außergewöhnlicher Blickfang.
Die deutsche Schreibschrift wurde viele Jahrhunderte in Kirchen- und Grundbüchern, Gerichtsakten, Urkunden und Briefen fast ausschließlich verwendet. Auch die deutschsprachigen Dichter und Schriftsteller haben die deutsche Schrift jahrhundertelang geschrieben. Sie ist somit ein unvergleichliches Kulturgut ersten Ranges.
600 Jahre lang – vom 14. Jahrhundert bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – wurde im deutschen Sprachraum überwiegend deutsch geschrieben. Inzwischen führt die deutsche Schrift nur noch ein Nischendasein. Araber, Chinesen, Russen (kyrillische Schrift), Japaner, Israeli (hebräische Schrift) und Griechen sowie zahlreiche andere bedeutende Völker denken nicht im geringsten daran, ihre eigenen jahrhundertealten und bewährten Gebrauchsschriften aufzugeben. Und wir Deutschen?